Konzept Grüne Urbanität in Schwäbisch Gmünd

Stellungnahme von Bündnis 90/Die Grünen Kreisverband Schwäbisch Gmünd und der
Schwäbisch Gmünder Gemeinderatsfraktion zur Diskussion um das Konzept Grüne
Urbanität in Schwäbisch Gmünd


Wir erleben aktuell wieder eine Hitzewelle, unter der Menschen, Tiere und die Umwelt
leiden. Die beinahe jährlichen neuen Spitzenwerte der Temperaturen zeigen
unmissverständlich: Wir stecken mitten in der Klimakrise und Temperaturen wie diese sind
auch zukünftig auf der Tagesordnung. Daher sollte die aktuelle Diskussion um die Begrünung
der Innenstadt noch viel weiter gehen. Wir brauchen selbstverständlich Bäume, die im Boden
verwurzelt sind, wir brauchen mehr Stadtgrün und Gebäudebegrünung, wir brauchen
Frischluftschneisen und kühlende Wasserflächen. Zudem ist es unabdingbar, Straßen- und
Parkraum sowie Freiflächen zu entsiegeln, Dächer zu begrünen und im Stadtbild mit hellen
Farben wie weiß und hellblau zu arbeiten, die das Sonnenlicht reflektieren und die Wärme
nicht so sehr speichern, wie dunklere Farbtöne.
Gerade für Bürgerinnen und Bürger ohne Balkon oder Garten sind öffentliche Grünflächen,
Parkanlagen und Wasserläufe wichtige Orte, an denen sie sich erholen, abkühlen und
durchatmen können. Daher denken wir von Bündnis 90/Die Grünen, dass eine Begrünung der
Innenstadt den Markt und den Einzelhandel nicht negativ beeinträchtigt, sondern eher
befördert. Denn Innenstädte verlieren bei so einer starken Hitzewelle wie die letzten Tage
enorm an Lebensqualität. Darunter könnte auch auf lange Sicht der Einzelhandel und die
Gastronomie leiden, da durch den enormen Hitzestau in der Innenstadt die Kundinnen und
Kunden ausbleiben könnten. Am Beispiel der Diskussion um Bäume in der Innenstadt stellt
der Fraktionsvorsitzende Gabriel Baum fest: „Es geht nicht um die Frage, wo keine Bäume
stehen können, sondern darum, wie möglichst viele und möglichst große Bäume und Grünund Wasserinseln in der Innenstadt etabliert werden“. Wie seit Jahrhunderten werde dadurch
die historische Innenstadt nach den Bedürfnissen der Menschen, heute aber auch nach den
Zwängen des Klimawandels weiterentwickelt. Bäume seien eine lohnende
Zukunftsinvestition, ergänzt Sabine Braun, die stellvertretende Fraktionsvorsitzende. Sie
verweist auf eine Stellungnahme eines von der Stadt beauftragten Planungsbüros: „Der
wirtschaftliche Nutzen, den ein Baum im Laufe von 30 Jahren erbringt, beläuft sich auf
mehrere 100.000 Euro, davon allein rund 30.000 Kilowattstunden als Kühlung im Jahr!“ Dazu
müsse den Bäumen aber auch ein entsprechender Raum unter und über der Oberfläche zur
Verfügung gestellt werden. „Mobile Bäume leisten so etwas noch nicht einmal annähernd“,
ergänzt Gabriel Baum.
„Ein Konzept zur Begrünung und Kühlung der Innenstadt wäre ein Gewinn für
Lebensqualität, die Wirtschaft und die Daseinsvorsorge der Bürgerinnen und Bürger in
Schwäbisch Gmünd. Dabei sollte geschaut werden, dass alle Dimensionen der Nachhaltigkeit
berücksichtigt werden, die ökonomische, ökologische und soziale!“, so Dario Thiem,
Kreisvorsitzender der Grünen. Die Grüne Kreisvorsitzende Sabine Zilligen verdeutlicht
nochmals, dass sich Innenstädte um bis zu zehn Grad mehr aufheizen als das Umland.
Besonders gefährdet durch Hitzewellen seien ältere Menschen, Säuglinge und Kleinkinder,
Menschen mit Behinderungen sowie chronisch kranke Menschen.
Es muss jetzt gehandelt werden! Wir fordern schnelle und effektive Maßnahmen gegen die
Hitze für mehr Lebensqualität und eine stärkere Belebung der Innenstadt!

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